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Dienstag, 23. April 2024

Es ist schon lange Zeit!

Am 14.11.2019 fand eine Gemeinderatssitzung im Rathaus Reichenschwand statt, in deren Rahmen der erste Planungsentwurf zum neuen Feuerwehrhaus in Reichenschwand thematisiert wurde. Den anwesenden Feuerwehrangehörigen blieb der Mund offen bei den diskutierten Inhalten.

Da das Bild der Feuerwehr im Gemeinderat nicht dem unseren entspricht, möchten wir hier kurz unsere Sicht darstellen.

Eine Gegendarstellung unseres Bürgermeisters finden Sie in der zweiten Hälfte dieses Artikels.

Wir als Feuerwehr sind eine Institution der Gemeinde. Unsere Feuerwehr – die Feuerwehr aller Einwohner von Reichenschwand – besteht zu 100% aus Menschen, die freiwillig Dienst an der Gemeinde leisten. Dieser Dienst wird von Allen kostenlos, also ehrenamtlich erbracht. Die entsprechende Wertschätzung in weiten Teilen des Gemeinderates scheint aber nicht vorhanden zu sein.

Dabei leisten wir sehr viel für die Gemeinde, deren Vertreter der Gemeinderat ist:

  • Wir investieren unsere Freizeit kostenlos
  • Wir leisten hervorragende Jugendarbeit  mit hohem zeitlichen Aufwand.
  • Wir investieren Zeit und Kraft in die Zukunft
  • Wir stehen bereit – 24 Stunden an 365 Tagen
  • Wir unterstützen die Gemeinschaft auch abseits von Einsätzen
  • Wir informieren und klären auf
  • Wir pflegen und erhalten mit Blick auf Kosten

 

Die Situation wird zunehmend inakzeptabler

Seit Jahren befinden wir uns mit unserem Gerätehaus in einer Situation, die eigentlich inakzeptabel ist.

 

Platzverhältnisse bergen hohes Gefahrenpotential

Im Gerätehaus müssen unsere drei Fahrzeuge Platz finden. Es bleibt kaum Platz, um sich umzuziehen, zudem stellt diese Situation eine hohe Unfallgefahr dar.

 

Keine Lagerräume

Wir haben keine akzeptablen Lagerräume. Die Kleiderkammer befindet sich auf dem Dachboden über der Gemeindehalle, erreichbar über die deutschlandweit wohl einmalige „Hühnerleiter“. Unser Ölbinder, den wir im Falle eines Ölunfalls säckeweise benötigen, ist im Keller im Rathaus gelagert.

 

 

Atemschutzwerkstatt

Für unsere Atemschutzgeräteträger ist eine fehlerfrei funktionierende Ausrüstung ihre Lebensversicherung. Diese Ausrüstung wird in Plastikisten neben den Bierbänken, direkt in der Fahrzeughalle gelagert.

 

Schadstoffbelastung

Im Einsatzfall ziehen sich unsere Einsatzkräfte nur wenige Zentimeter neben den laufenden Einsatzfahrzeugen im Gerätehaus um. Die Dieselmotoren im Kaltstart spucken Ihre Abgase also direkt neben uns aus. Eine Absaugungsanlage gibt es nicht, zudem hängt unsere Privat- und Einsatzkleidung direkt in den Abgasen und wird kontaminiert.

 

Mangelnde Hygiene

Es fehlen Duschen, die Sanitärräume sind in die Tage gekommen. Nach Einsätzen ist so keine Hygiene möglich.

 

Unfallgefahr rund um das Gerätehaus

Die Platzverhältnisse und die Parkplatzsituation haben in den letzten Jahren bereits zu Unfällen geführt. 

 

Geeignetes Zusatzfahrzeug fehlt

Wenn wir zur Behebung einer Ölspur alarmiert werden, müssen wir Material wie Fässer mit Ölbinder transportieren. Nach Einsätzen müssen wir kontanimierte Kleidung und Gerätschaften von der Einsatzstelle zurück in unser Gerätehaus transportieren. Heute erfolgt dieser Transport in der Mannschaftskabine unserer beiden Einsatzfahrzeuge. Neben der damit verbundenen Unfallgefahr ist der Transport aus Hygiene-Gründen auch so nicht akzeptabel. Ein geeignetes Fahrzeug (Logistikfahrzeug oder Mannschaftstransportfahrzeug) für diese immer häufiger auftretenden Einsatzszenarien fehlt. 

 

 

 

Neubau des neuen Feuerwehrhauses

Aktuell beschäftigt sich der Gemeinderat mit dem Neubau eines Feuerwehrhauses an der Nürnberger Straße. Das Thema ist allerdings nicht neu, sondern steht seit 12 Jahren auf dem Wahlprogramm aller Fraktionen.

Aus Sicht von uns als Feuerwehr der Gemeinde besteht jedoch aus folgenden Gründen seitens des Gemeinderates keine Wertschätzung für unsere Arbeit.

  • Das Projekt „Neues Feuerwehrhaus“ wird nicht kooperativ gemeinsam betrieben.
  • In den Diskussionen für/wider eines geeigneten Grundstückes waren wir wohl involviert, die Festlegung eines Grundstückes für das neue Feuerwehrhaus erfolgte aber ohne wirkliche Mitsprache der Feuerwehr.
  • Einsparungen bereits am ersten Planungsentwurf werden ohne Rücksprache mit uns als Feuerwehr im Gemeinderat diskutiert.
    • Der geplante Raum für die Jugend (nicht nur für die Jugendfeuerwehr) steht zur Debatte.
    • Obwohl wir jetzt schon drei Fahrzeuge betreiben, wird die Einsparung eines Stellplatzes (von drei auf nur zwei) diskutiert.
    • Die Einsparung der nötige Lagerkapazität wird in Form der Streichung eines kleinen Zusatzstellplatzes diskutiert.

Wir wollen keinen Dank, aber wir müssen in der Planung, Diskussion und Auslegung unserer Einsatzmittel und Räumlichkeiten direkt einbezogen werden. 

Wir sind gespannt, wie die Fraktionen in den folgenden Sitzungen mit diesem Thema umgehen werden. Wir hoffen in die Gespräche zeitnah mit einbezogen zu werden, damit das Vorhaben für die Gemeinde - also die Bürger Reichenschwands - sinnvoll durchgeführt wird.

Wir werden berichten.

 

Gegendarstellung des Bürgermeisters von Reichenschwand

Als Erster Bürgermeister und Vorsitzender der Feuerwehr gebe ich hier eine kurze Stellungnahme zum Neubau Feuerwehrhaus ab. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom Architekten einen Plan für den Neubau Feuerwehrhaus vorgestellt bekommen. Die Kosten von 2,6 Millionen wurden hinterfragt. Das ist das Recht und auch die Verpflichtung des Rates. Es wurden keine Entscheidungen getroffen. Die Angelegenheit wurde in die Fraktionen verwiesen. Eine gemeinsame Sitzung Feuerwehr und Gemeinderat wurde zeitnah vereinbart. Es wird betont, dass keine Streichungen vom Plan erfolgt sind.Auch gibt es keine abgrundtiefe Abneigung der Gemeinderäte gegen die Feuerwehr.
Das ist purer Blödsinn. Mitsprache unserer Wehr war immer eine Selbstverständlichkeit.
Doch Fragen müssen erlaubt sein. Dafür sind wir von der Bevölkerung gewählt.
Viele Gemeinderäte/innen fühlen sich durch den Bericht der Wehr der einseitig ist Erpresst. 
Auch wir werden hier wieder Berichten.
Bruno Schmidt
Erster Bürgermeister

 


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